Mit insgesamt 43 Toren in sieben Punktspielen hatten die Nachwuchskicker am vergangenen Wochenende, das auch bei der Punktbilanz positiv ausfiel, einiges zu bieten.
Die U9-Junioren des SSV eröffneten den Reigen und bewiesen dabei, dass sie die lange Osterpause bestens überstanden hatten. Die Jungs zeigten sich gegen den Nachwuchs des VfL Nordstemmen unbeeindruckt sowohl vom launischen Frühlingswetter zwischen eisigem Wind, Hagelschauern und Sonnenschein als auch von den quirligen Gästen, die hoch motiviert auf dem Lindenweg antraten. Die fünf Auswechselspieler, auf die SSV-Trainer Hennies zurückgreifen konnte, trugen diesen Titel nur auf dem Papier. Tatsächlich erwiesen sie sich als Joker und trugen entscheidend dazu bei, dass es zum Schluss 6:1 für die Blauweißen stand. Keeper Janes Wegener übernahm dank seines klugen Stellungsspiels gleichzeitig die Libero-Position und organisierte damit die Verteidigung. Den meisten Spielern war es förmlich anzusehen, dass die Erkenntnisse über die Vorteile schnellen Passspiels mittlerweile vom Kopf in den Beinen angekommen sind. Dementsprechend gab es sehenswerte Kombinationen zu bestaunen, wo noch vor wenigen Wochen vergeblich und zeitraubend gedribbelt wurde. Die Tore teilten sich Berin Alnerway, Janis Knop und Kapitän Giovanni Brunstermann.
Ähnlich erfreulich präsentierten sich im Anschluss die Mannen und die Keeperin der U10, wobei beim 5:1 gegen BW Hildesheim auf beiden Seiten durchaus mehr Tore hätten fallen können. Die Elzer immerhin hatten es einmal mehr ihrer glänzend aufgelegten Schlussfrau Lia Machaourab zu verdanken, dass die Gäste lediglich ein Tor erzielten konnten. Das Trainerduo José und Sandro Padial nahm schon vor einiger Zeit im Sturm taktische Veränderungen mit dem Ziel vor, Lasten und Chancen auf mehrere Schultern zu verteilen. Das machte sich in dieser Partie bezahlt: Das Spiel ohne Ball, schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und das routinierte Abspulen von Standardsituationen waren die Faktoren, die zu den meisten Toren führten. Aber auch die Defensivspieler konnten die ihnen zugewiesenen Aufgaben sogar in Stresssituationen erfüllen. Marko Tomoski beispielsweise spielte nicht nur als Organisator der Verteidigung, er erzielte zudem nach der Pause mit dem sehenswerten 3:1 ein psychologisch wichtiges Tor. Vorher hatte Noah Konietzko mit zwei Treffern den Weg bereitet, während Fynn Heuer mit zwei weiteren Toren das Ergebnis abrundete.
Im Spiel der C-Mädchen gegen den PSV Hildesheim kamen die Zuschauer in der ersten Halbzeit aus dem Staunen nicht heraus. Es waren eigentlich nur die Hildesheimerinnen, die das Spiel machten und das Elzer Tor nahezu pausenlos belagerten. Aber ob es stoische Ruhe oder Taktik war, die die SSV-Torhüterin Lina Daerr auf der Linie verharren ließ: Die Gegnerinnen zielten schlecht und ließen so ein Dutzend Chancen ungenutzt. Wenn der Ball dann doch einmal Richtung Tor flog, war sie allerdings reaktionsschnell zur Stelle. Die SSV-Mädchen zeigten sich insbesondere in der Verteidigung deutlich gestärkt im Vergleich zu den voran gegangenen Punktspielen. Das Spiel kippte dann aber in der zweiten Hälfte, zum Schluss hatten die Gäste mit 6:0 die Nase vorn.
Die Abschlusspartie auf dem Lindenweg bestritten die A-Mädchen gegen den Tabellenzweiten von BW Hildesheim. Zunächst sah es so aus, dass dank der Angriffe von Zoe Reineke, Victoria Heuer und Zaida Perles die Blauweißen die Oberhand gewinnen konnten, doch inmitten einer solchen Druckphase platzte das 0:1. Das Bild änderte sich jedoch nach der Pause. Die Gastgeberinnen reduzierten mit einer Fairplay-Geste ihre Mannschaftsstärke, da die Hildesheimerinnen verletzungsbedingt nicht mehr in kompletter Aufstellung antreten konnten. Nun bot sich mehr Platz für die Aktionen, was den Elzerinnen zugute kam. Lilly Heise, Ida Warnecke, Lea Stelzer und Mari-Liis Schöpp ließen in der Verteidigung nichts mehr anbrennen, Maren Winkler spielte die Bälle von den Außenpositionen gefährlich in den Strafraum, und nach gelungener Vorarbeit von Eileen Siegmund schaffte Zaida Perles den verdienten Ausgleich. So trennten sich die Teams leistungsgerecht.
Die Auswärtsbilanz am Wochenende ließ sich ebenfalls sehen. Die U12-Junioren fuhren beim JFV Süd mit einem 7:1 den höchsten Sieg ein, während es die Kicker der U11 auf dem Kunstrasen in Neuhof spannend machten. Jona Dörge und Luca Danner erzielten eine 2:0-Führung, die sich aber infolge nachlassender Kräfte in der zweiten Hälfte zu einem 2:3 verwandelte. Immerhin reichte es noch zum Schlussspurt, bei dem erneut Jona Dörge erfolgreich war und den Ausgleich sicherte. Das 2:6 der U17-Junioren beim Tabellenzweiten in Einum spricht eigentlich eine klare Sprache, für den unbefangenen Beobachter gab es dennoch Interessantes zu registrieren. Nach der Papierform war das Match schon vorher entschieden, die Elzer hatten sich jedoch aufs schnelle Kontern verlegt und konnten bis zum 2:2 dank sehenswerter Tore durch Till David und Alper Kizanlik mithalten. Mit Cem Tonbil und Roy Wunstorf standen zwei neue Spieler auf dem Feld, die ihren Einstand mit sehenswerten Leistungen gaben. Der wieder genesene Pascal Kenning stand zwischen den Pfosten, während vor ihm Elija Stillger unauffällig, aber effektiv das Abwehrgeschehen koordinierte. So wurde der Gegner auf die Außenpositionen abgedrängt, auf denen aber Simon Kaufmann und Mahmut Mustafa durch besonnene Attacken selten etwas anbrennen ließen. Kapitän Florian Winkler war dank seines hohen Einsatz auf nahezu allen Positionen zu finden, während Justin Vancea in der Mitte auf die Chancen zum Abstauben wartete. Letztlich waren es die nachlassenden Kräfte, die es nicht bis zum Schluss zuließen, mit dieser Taktik erfolgreich zu sein.