Mini-Kicker des SSV ziehen Halbzeit-Bilanz

Mini-Kicker des SSV ziehen Halbzeit-Bilanz

G-Jugend E-Jugend ... 07.10.2024

Seit dieser Saison ist er auch im NFV-Kreis Hildesheim Pflicht: der so genannte Kinder- oder Minifußball.

Der DFB hat schon vor Jahren die Fußball-Formate für die Jüngsten grundlegend geändert, die Landesverbände sind dem nach und nach gefolgt. Im Kern sieht das neue Konzept vor, dass der Nachwuchs bis zur U8 Funino spielt, d.h. drei gegen drei auf vier Minitore. Die Älteren in der U9 spielen dann 4 gegen 4 auf zwei konventionelle 5-m-Tore, hier wird erstmals mit festem Torwart gespielt. In der E-Jugend (das sind die Jahrgänge U10 und U11) kommt ein weiterer Spieler dazu. Im Kreis Hildesheim wird in dieser Saison in der E-Jugend noch mit Sondergenehmigung nach dem alten System (d.h. sieben gegen sieben) gespielt. „Der Hintergrund dieser Entscheidung ist klar“ so SSV-Jugendleiter Carsten Hennies zu dieser Maßnahme. „Eigentlich sollte das neue Konzept schon vor Jahren bei den Jüngsten beginnend eingeführt werden. Im Kreisjugendausschuss war man aber nicht begeistert und hat den Start bis zum letztmöglichen Zeitpunkt herausgeschoben. So standen die Vereine jetzt vor dem Problem, mit Jahrgängen Kinderfußball spielen zu müssen, die teilweise seit Jahren schon nach dem traditionellen System gekickt haben. Bei diesen Spielern wäre es in der Tat kontraproduktiv, sie von heute auf morgen Kinderfußball spielen zu lassen.“

Im SSV ist man rückblickend froh, bereits seit 2017 den Kinderfußball in Form von Funino in das Training aufgenommen und bei Turnieren die Kinder herangeführt zu haben. „2017 haben wir erstmals, seinerzeit mit tatkräftiger Unterstützung unseres Kooperationspartners Hannover 96, das erste Funino-Turnier im Kreis veranstaltet“, so Hennies. Bei den seit mittlerweile zehn Jahren laufenden Camps mit den 96ern ist das traditionelle Kicken komplett aus der Mode gekommen. Der zweite Kooperationspartner VfL Wolfsburg hat anlässlich des Powerdays 2023 auf dem Lindenweg ebenfalls ausschließlich Kinderfußball angeboten.

Auch eher traditionell agierende Trainer sehen durchaus die Vorteile des Kinderfußballs. „Hier ist schnelles Umdenken erforderlich, wie überhaupt neben den körperlichen Beanspruchungen die Kicker ständig kognitiv herausgefordert werden. Zumindest im Training sind dies attraktive Methoden“, so E-Jugend-Trainer Alex Henkel. Sein Kollege Stefan Timm sieht die Stärken in der Notwendigkeit, die Breite des Spielfeldes zu nutzen und in den deutlich höheren Torerfolgen bei allen Spielern. Die Statistik zeige, dass 80 % aller Spieler eines Turniers Tore erzielen. Das wiederum wirke sich positiv auf die Motivation aus. „Die Spieler legen längere Laufwege zurück und müssen mehr Pässe spielen“ ergänzt Patrick Jenett von der 3. E-Jugend.

C-Jugendspieler Lucas Kirstein, als Trainer bei den Minis dabei, hebt die hohe Zweikampfdichte und den gut abgestimmten Wechsel von Belastung und Erholung hervor. Das liege an der kurzen Spielzeit pro Match und dem Rotationssystem, wonach jedes geschossene Tor zu einer Auswechslung bei beiden Teams führt. Beim Blick auf die Schwachpunkte ist ebenfalls ein hohes Maß an Übereinstimmung festzustellen. „Die Kinder sehen natürlich im Fernsehen ein anderes Fußballspiel, und auch beim Training beobachten sie bei den älteren Kickern ein anderes Format und wollen dies ebenfalls spielen. Insofern sollte man die altersmäßige Zuordnung der Spielformen beizeiten überdenken,“ gibt Stefan Timm zu bedenken.

Kopfschütteln herrscht allgemein über die Polemik von DFB- Vize Hans-Joachim Watzke, der offenbar nicht ansatzweise verstanden hat, um was es beim Kinderfußball eigentlich geht. „Das war schon ziemlich peinlich“ so Hennies. Er sieht wiederum weitere Vorteile in der deutlich erleichterten Organisation: „Ob nun sechs oder 25 Kinder beim Training sind, sie können alle im Funino-Format spielen. Dazu muss lediglich die Zahl der Spielfelder angepasst werden. Und obwohl wir aufgrund der kleinen Mannschaftsgröße deutlich mehr Teams im Wettkampf haben, ist die Betreuung einfacher geworden. Bei drei Turnieren pro Halbjahr finden wir problemlos Väter, die an den Wochenenden engagiert die Betreuung übernehmen. Für das wöchentliche Training müssen sie nicht auf der Matte stehen, das übernimmt ein kleiner eingespielter Trainerstab. So sind Sebastian Freyer, Paolo Branco, Sebastian Schenk, Carmelo Sgruno, Sebastian Rudzka und Stefan Rasch bei den Wettkämpfen unterstützend dabei. Weiterhin helfen aus der Jugend Fynn Heuer, Felix Aselmeyer und Elia Dörge mit.“

Schließlich sei auch der finanzielle Aspekt nicht zu unterschätzen. Die Spieltage werden als Turnier mit mindestens zehn Mannschaften organisiert. Das wiederum habe zur Folge, dass mit einer dreistelligen Zuschauerzahl schnell Stadionatmosphäre aufkomme und der von Eltern betriebene Kioskbetrieb aufblühe. Dank der von Eltern, Aktiven und SSV-Fans kräftig unterstützten REWE-Gutschein-Aktionen kann der SSV seit Saisonbeginn acht Funino-Felder mit jeweils vier Toren ausstatten und sogar Ausrüstung an andere Vereine ausleihen.

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