Minustemperaturen draußen, aber reichlich Hitze in der Elzer Schulsporthalle – so präsentierte sich am Sonntag das Turnier der SSV-B-Juniorinnen. Die blauweißen Gastgeberinnen, die selbst mit zwei Teams an den Start gingen, hatten außer den Ligakonkurrenten von BW Neuhof und Coppenbrügge noch die Teams aus Eime und Wunstorf eingeladen.
Obwohl am Sonntagmorgen bereits um 9.00 Uhr der erste Anstoß erfolgte, präsentierten sich alle Mannschaften von Beginn an hellwach und konzentriert. Turnierleiter Jan Krumfuß moderierte in seiner gewohnt kurzweiligen Art den reibungslosen Turnierverlauf. Im Modus jeder gegen jeden wurde zwar keine Finalrunde ausgespielt, dennoch verliefen auch diese Spiele spannend. Die Auslosung führte schon frühzeitig zum Aufeinandertreffen der beiden von der Papierform her stärksten Teams von Wunstorf und Elze I. Die Wunstorferinnen zeigten sich bestens aufgelegt, setzen ihre Gegnerinnen permanent unter Druck und spielten sich mehrere gute Chancen heraus. Das Elzer Tor aber schien die Keeperin Annika Lattmann zugenagelt zu haben. Wie es in solchen Partien nicht selten läuft, folgt irgendwann die Strafe für vergebene Chancen auf den Fuß. Einer der wenigen SSV-Konter führte zum 1:0 durch Annabell Hiob. In den folgenden Spielen ließen die Elzer Juniorinnen nichts mehr anbrennen. Mit drei Punkten Vorsprung sicherten sie sich erstmals seit vielen Jahren wieder den Turniersieg, außerdem durfte sich Annabell Hiob mit dem pokalträchtigen Titel der Torschützenkönigin schmücken.
Im Anschluss wurde umgebaut, denn beim nachmittäglichen Kinderfußballturnier wurde nicht mehr auf die Handballtore gespielt. Stattdessen teilten die Organisatoren die Halle und errichteten auf den beiden Feldern jeweils vier Minitore zum Futsal-Festival der G-Jugend. Ab 14.00 Uhr war dann beste Unterhaltung angesagt. Neben dem Gastgeber waren GW Himmelsthr, SV Freden, BW Neuhof und der FC Sarstedt mit jeweils zwei Teams angereist. Kurzbeinige Wirbelwinde der Jahrgänge 2018 und 2019 fegten durch die Halle, stolperten, jubelten, bildeten nicht selten einen Pulk um den Ball und wurden von Eltern, Geschwistern und Reservespielern permanent angefeuert. Wenn in gut anderthalb Stunden Spielzeit über 100 Tore geschossen werden, dann sorgt das automatisch für eine imposante Geräuschkulisse in der Halle. Aber der Ball war nicht ständig das Objekt der vollen Konzentration. Manchmal waren die Trainer ratlos, wenn ihre Schützlinge träumten, zu den Eltern auf die Tribüne hinaufblickten, einmal mehr mit ihren losen Schnürsenkeln haderten oder bei Zurufen mental komplett abwesend waren. Allerdings hatten es längst noch nicht alle Trainer verinnerlicht, dass in dieser Altersliga und unter den in einer Halle herrschenden akustischen Begleiterscheinungen das Hereinrufen taktischer Anweisungen bestenfalls vergebene Liebesmühe ist. „Die Kinder sollen heute einfach nur spielen und Spaß haben“ – das wird zwar in jeder Trainerbesprechung vor Turnierstart von allen zustimmend beschworen, in der Praxis beim Coachen dann aber häufig ganz anders interpretiert. Zudem ist es ein feiner Unterschied, ob man – wie bisher – Teams mit sieben oder elf Spielern coacht oder plötzlich nur noch drei Kicker auf dem Feld stehen die zudem ohne Torwart spielen. Nach insgesamt 20 Spielen und einigen in den Spielpausen improvisierten Matches von Kindern, die auch in diesen Phasen kein Ruhebedürfnis zeigten, ging es dann wieder heim. Tabellen werden an derartigen Spieltagen nicht geführt.